Allgemeine Erklärung


Wer beim Namen „Musketiere“ sofort an die Romanfiguren des Autors Alexandre Dumas „Die drei Musketiere“ denkt, der kennt nicht den ursprünglichen Musketier des dreißigjährigen Krieges. Die Bezeichnung leitet sich von seiner Hauptwaffe, der Muskete, ab und hat mit d´Artagnan und Co. und deren Fechteinlagen wenig gemein.


Im dreißigjährigen Krieg gab es die drei Waffengattungen: Artillerie (Kanonen); Kavallerie (Reiter) und natürlich Infanterie (Fußsoldaten), wobei die Infanterie wiederum in zwei verschiedene Gattungen geteilt wurde. Nämlich in eine Reiterangriff-Abwehrende Einheit (Pikeniere mit ihren langen Holzpiken) und in eine Schießende Einheit (Musketiere mit Musketen).


Die Musketiere waren also diejenigen Soldaten, die hervorragend in ihrer Schusswaffe geschult wurden, denn der Umgang mit einer Muskete war sehr aufwendig und gefährlich. Aufwendig – weil ein Musketier den Ablauf von rund 40 Handgriffen beherrschen musste und gefährlich – weil er mit explosivem Schwarzpulver hantierte.


In einer Feldschlacht kämpften Pikeniere und Musketiere immer eng zusammen, da sie sich taktisch gut ergänzten. Die von den Musketieren abgefeuerten Kugeln trafen den Feind schon in der Ferne und gerade auf kurze Distanz durchschlugen sie jede in dieser Zeit bekannte Rüstung. Gerade während des zeitaufwendigen Ladens waren die langen Spieße der Pikeniere hilfreich, um die angreifenden Reiter auf Abstand zu halten.


Es wird berichtet, dass der durchschnittliche Musketier es gerade mal auf 6 – 8 Schuss in der Stunde brachte…Während einer Schlacht wurden selten mehr als 12 Schüsse abgegeben. (Entspricht ungefähr der Anzahl der “Apostel” am Bandalier.

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